Dr. Wiebke Müller-Eising

Gelenkinfiltration mit Hyaluronsäure bei Arthrose

Das Hyaluron ist ein körpereigener Stoff, der in der Haut, im Knorpel, in den Knochen, in der Gelenkflüssigkeit und im Blut vorkommt. Es hat eine sehr hohe Wasserbindungsfähigkeit: Ein Gramm Hyaluron bindet circa drei Liter Wasser.

Gebildet wird das Hyaluron von den Zellen der Gelenkschleimhaut. Von dort wird es in das Gelenk abgegeben, wo es zu einer Ablagerung auf der Oberfläche des Knorpels kommt. Dort bildet es eine Schutzschicht gegen mechanische Erschütterungen. Da sie entzündungsfördernde Zellen hemmt, werden der Substanz außerdem heilende Fähigkeiten zugeschrieben.

Darüber hinaus verfügt die Hyaluronsäure über so genannte viskoselastische Eigenschaften, sie verbessert also die Elastizität innerhalb des Gelenks und hat stoßdämpfende Wirkung. In verschlissenen Gelenken ist der Gehalt an natürlichem Hyaluron deutlich vermindert. Wenn konservative Verfahren wie Krankengymnastik oder auch eine Arthroskopie dem Patienten keine spürbare Erleichterung bringen, kann die Injektion von Hyaluronsäure direkt ins Gelenk eine sinnvolle Alternative sein. Gelenkersatzoperationen lassen sich auf diesem Wege hinauszögern – allerdings sollte der richtige Zeitpunkt für eine solche Operation auf keinen Fall verpasst werden.